Muskulatur des Schultergürtels

Bei Hunden und Pferden ist das Schulterblatt nicht durch einen Knochen mit dem Rumpf verbunden, denn sie haben kein Schlüsselbein, sondern nur eine fleischige Verbindung. Das heißt, dass das Schulterblatt in einer Art muskulären Aufhängung liegt, da es von vorne und hinten von Muskeln gehalten wird. Dies ermöglicht den Tieren über Hindernisse zu springen, denn in der Landung wird der ganze Schwung von den Vorderbeinen aufgefangen und dabei schiebt sich das Schulterblatt sehr weit nach oben.

Welche Muskeln gehören zum Schultergürtel?

Die folgenden Muskeln verbinden die Vordergliedmaße mit der Brustwirbelsäule, dem Brustbein, dem Kopf und den Rippen.

  • M. trapezius
  • M. sternocephalicus
  • M. brachiocephalicus
  • M. omotransversarius
  • M. latissimus dorsi
  • M. pectoralis superficialis
  • M. pectoralis profundus
  • M. rhomboideus
  • M. serratus ventralis (Wichtigster Rumpfträger)

Worauf ist bei dieser Muskulatur zu achten?

Die Schultergürtelmuskulatur kann natürlich auch durch verschiedenste Einflüsse negativ beeinflusst werden, was wir natürlich vermeiden wollen. Ein Sattel der nicht richtig passt und somit das Gewicht des Reiters nicht richtig verteilt, weil der Sattel nach vorne kippt, drückt auf die Muskeln die daraufhin nicht richtig arbeiten können. Auch wenn der Sattel zu weit nach vorne rutscht und damit das Schulterblatt in der Bewegung einschränkt, wird der physiologische Bewegungsablauf der Muskeln gestoppt. Reiter die nicht richtig ausbalanciert sind, können auf dauer dafür sorgen, dass die Muskeln sich nicht auf beiden Seiten gleich entwickeln können.

Bei Hunden kann es auch ein schlecht sitzendes Geschirr sein, wenn das Geschirr im Bereich des Schulterblatts entlangläuft und es sich dadurch nicht so weit bewegen kann, wie es nötig wäre. Einseitige Belastung ist bei Hunden auch oft durch die Leinenführung ein Problem, es sollte darauf geachtet werden dass ein Hund nicht nur auf der einen Hand geführt wird. Das Gewicht verlagert sich dabei immer ein bisschen auf die Seite, wo der Besitzer geht, vorallem wenn der Hund ihn dabei noch anblickt. Dadurch wird auch hier die Muskulatur nicht auf beiden Seiten gleich aufgebaut.

Es gibt natürlich noch viele andere Ursachen warum die Schultergürtelmuskulatur unterschiedlich oder schlecht ausgebildet sein könnte. Hinter dem Schulterblatt sitzt ein sehr großes Nervengeflecht, der Plexus Brachialis, wenn ein Tier einen starken Schlag in diesen Bereich bekommt, ein tritt von einem Pferd oder es wird von einem Auto angefahren, kann eine Radialis-Lähmung oder auch das so genannte Abplatten der Pferdeschulter entstehen.

Ich hoffe, ich konnte euch das Thema etwas näher bringen.