Warum zeigen Tiere keine Schmerzen?

Warum zeigen Tiere keine Schmerzen?

Die meisten Tiere sind sehr gut darin schmerzen zu verstecken oder einfach drüber weg zu gehen. Warum ist das so? Ganz einfach, weil in der Natur es über leben und tot entscheiden kann. Raubtiere suchen sich das schwächste Tier aus einer Herde aus. Deshalb kompensiert ein Pferd, die Lahmheit oft indem es sich im Rücken fest macht und gar nicht so viel Last auf die Gliedmaße zulässt, dafür müssen die anderen Gliedmaßen mehr arbeiten. Manchmal wird eine Lahmheit erst richtig sichtbar, wenn man die Schonhaltung im Rücken aufgehoben hat.

Bei Hunden ist es das gleiche, wenn ein Hund nicht mehr mit dem Rudel mitlaufen kann und zurück bleibt, wird er nicht durchkommen. Das ist selbst jetzt noch so tief in unseren domestizierten Tieren verankert, dass sie in eine Schonhaltung verfallen um ja keine Schwäche zu zugeben.

Dieses „Pokerface“, wie manche es nennen, macht es uns allen natürlich umso schwieriger zu erkennen ob ein Tier schmerzen hat. In meinem Praxis-Alltag ist mir schon aufgefallen, dass auch Tiere unterschiedlich hohe Schmerzgrenzen haben. Nicht dass ich meine Patienten absichtlich weh tun möchte aber bei einer physiotherapeutischen Behandlung kann es schon einmal kurz zwicken. Manche nehmen es stoisch hin, während andere schon beim kleinsten Druck ausweichen. Aber alle haben etwas gemeinsam und zwar, dass sie wahre Körperkünstler sind.

Jetzt sind wir wieder bei der Schonhaltung. Tiere beherrschen es perfekt, eine Haltung anzunehmen in der sie relativ Schmerzfrei leben können und man die Problematik nicht sieht. Das ist zwar kurzfristig eine gute Lösung aber auf Dauer nehmen die überbelasteten Gelenke auch schaden.

Gründe warum ein Tier plötzlich auch wieder Schmerzfrei zu sein scheint, können Freude oder Angst sein. Wenn ein Hund einen Spielgefährten trifft, springt er rum ohne jegliche Einschränkungen. Das gleiche ist bei den Pferden wenn sie nach einer Boxenruhe wieder auf die Koppel dürfen. Hier ist Vorsicht geboten, kontrollierte Bewegung ist gut, alles andere (bei einem vorbelasteten Bewegungsapparat) schlecht. Wenn nämlich das Adrenalin wieder aus dem Körper ist merkt man erst, dass es zu viel war, es ist bei uns Menschen ja nicht anders. Auch durch die Aufregung beim Tierarztbesuch kann eine Lahmheit plötzlich verschwunden sein.

Warum leckt/frisst ein Pferd Erde?

Meist liegt es daran, dass das Pferd einen Mangel hat. Ihm fehlen wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die in der Erde enthalten sind. Die Erde ist an manchen Stellen mehr angereichert als an anderen. Daher kann es auch sein, dass das Pferd auf der Weide keine Erde frisst, aber im Gelände schon.

Den Mangel kann man durch ein gutes Mineralfutter meist ausgleichen. Allerdings empfiehlt sich auch immer eine Blutuntersuchung machen zu lassen, damit man genau weiß welcher Mangel vorliegt und diesen gezielt ausgleichen kann. Natürlich kann es auch ein Zeichen von Langeweile sein, wenn ein Pferd nicht ausreichend beschäftigt wird.