Arthrose

Was ist Arthrose

Arthrose ist ein degenerative Gelenkserkrankung, die durch langwierige Fehl- oder Überbelastung eines Gelenks entstehen kann. Bei Arthrose bildet der Körper knöcherne Zubildungen wo eigentlich keine sein sollten.

Ursachen für Arthrose

Wie oben schon beschrieben sind häufig Fehl- oder Überbelastungen die Ursache, wie zum Beispiel zu viel Belastung in jungen Jahren oder durch eine sehr einseitiges Bewegungsspektrum. Wird ein Körperteil entlastet kommt es zu einer Schonhaltung, dadurch muss die Last auf die anderen Gelenke verteilt werden und dies kann zu einer Überbelastung führen. Auch zu schnelles Wachstum und das damit einhergehende Gewicht ist oft schädlich für die Gelenke. Fehlbelastungen können durch häufig ausgeführte ungesunde oder unnatürliche Bewegungen hervorgerufen werden. Fehlstellungen, die von Geburt an gegeben sind, können auch dazu beitragen, dass z.B. manche Bänder ständig Überlastet sind und dann verknöchern. Der Körper versucht damit auch oft ein Gelenk passender zu machen, wie es oft bei der Hüfte von vielen Hunden ist.

Wie entsteht Arthrose

Es ist also eine Zubildung von Knochen, die aus mehreren Gründen entstehen kann, aber wie geschieht dies eigentlich? Wenn ein Gelenk überbelastet wird, wird z.B. der Knorpel überbelastet, dadurch wird dieser gereizt. Hält die Reizung langfristig an, sprießen Blutgefäße in den Knorpel ein und transportieren unter anderem Chondroklasten und Osteoblasten in den Knorpel. Die Chondroklasten bauen den Knorpel ab und die Osteoblasten dafür den Knochen auf. Zunächst entsteht ein Geflechtknochen, dieser enthält noch Kollagenfibrillen, somit ist er noch nicht so fest wie „normaler“ Knochen (Lamellenknochen). Durch Beanspruchung des Geflechtknochen entsteht dann ein stabiler Lamellenknochen. Dies passiert natürlich nicht über Nacht, aber wenn dem nicht entgegengewirkt wird, bildet sich überall wo der Knorpel gereizt wurde knöcherne Strukturen. Dies ist natürlich für das Gelenk ziemlich schlecht, da dieses von der Form her nicht für solche Zubildung ausgelegt ist und bei jeder Bewegung wieder Reibung entsteht. Dadurch werden aber leider nur noch mehr Verknöcherungen gebildet.

So ist es auch bei einer Hüftdysplasie bei Hunde, wenn der Gelenkskopf (Caput ossis femoris) zu klein für seine Gelenkspfanne (Acetabulum) ist, liegt er nicht stabil im Acetabulum und es entsteht dadurch auch wieder eine Reibung. Der Körper möchte dies mit einer knöchernen Zubildung ausgleichen.

Wie geht man am besten damit um?

Arthrose ist nicht heilbar, allerdings kann man durch richtige Fütterung und einem guten Trainingsplan den Verlauf verlangsamen. Regelmäßige Behandlungen um die entstandene Schonhaltung zu korrigieren und das Gelenk zu mobilisieren sind sehr wichtig. Außerdem gibt es unterschiedliche Therapieformen die man zusätzlich anwenden kann wie z.B. Laserbehandlung, Ultraschalbehandlung, Blutegelbehandlung, Akupunktur, das Einsetzen von Goldimplantaten und noch mehr. In manchen Fällen wie der einer schweren Hüftdysplasie, wäre auch eine Operation eine gute Wahl, dies muss immer mit dem behandelnden Tierarzt abgesprochen werden.

Hüftgelenksdysplasie

Eine Hüftgelenksdysplasie (HD) ist wenn der Gelenkkopf nicht fest in der Gelenkpfanne sitzt, dadurch entsteht eine ständige Reibung. Dies führt zu schmerzen im Gelenk und irgendwann kommt es zu arthrotischen Veränderungen. Wenn du wissen möchtest wie ein gesundes Hüftgelenk aufgebaut ist, kannst du dies gern in meinem Blogbeitrag nachlesen.

Häufiges Auftreten

Es gibt bestimmte Rassen, die häufiger von einer HD betroffen sind als andere. In der Regel betrifft es mittelgroße bis große Hunde. Ein schnelles Wachstum, dass durch eiweißreiche Ernährung noch verstärkt wird, begünstigt eine HD. Das liegt daran dass dadurch die Knochen zwar schnell aber nicht stabil wachsen und zusätzlich der Hund dann meistens auch schon ein Gewicht hat, dass für die noch nicht stabilen Gelenke zu schwer ist. Häufig betroffene Rassen sind zum Beispiel: Deutsche Schäferhund, Golden Retriever, Deutsche Dogge, Labrador, Berner Sennenhund, Boxer, Rottweiler und Bernhardiner.

Symptome

Je nach Schweregrad und Verlauf, kann es von einem unklarem Gangbild bis zu einer deutlichen Entlastung einer Gliedmaße, permanent oder nur in bestimmten Situationen, kommen. Dadurch werden auch die Hintergliedmaßen eine unterschiedlich ausgeprägte Muskulatur aufweisen. Auch ein erschwertes aufstehen kann ein Hinweis auf eine HD sein.

Diagnose

Eine Hüftgelenksdysplasie muss immer beim Tierarzt diagnostiziert werden. Als Physiotherapeut*in erkennt man natürlich die oben genannten Symptome und kann auch feststellen ob das Gelenk beweglich und klar ist. Dies muss dann dem Besitzer mitgeteilt werden und weitere Schritte besprochen werden. Beim Tierarzt wird eine Röntgenaufnahme des Gelenks gemacht. Bei den Röntgenbildern wird dann der sogenannte „Norberg-Winkel“ ausgemessen. Hierbei wird eine Linie von eine, Oberschenkelkopf zum anderen gezogen, dann wird auf jeder Seite ein Winkel von der ersten Linie zum vorderen Pfannenrand gezogen. Dieser Winkel beträgt bei einem HD-freien Gelenk mehr als 105°. Auch knöcherne Veränderungen können auf den Bildern erkannt werden, wie Abnutzung oder Zubildungen.

Es gibt unterschiedliche Einstufungen

Hunde die Rassen angehören die häufig Hüftdysplasien aufweisen, werden auf HD getestet. Es gibt unterschiedliche Einstufungen des Schweregrades.

  • A = Keine HD
  • B = Übergangsform
  • C = Leichte HD
  • D = Mittlere HD
  • E = Schwere HD

Kreuzbandriss bei Hunden

Was passiert bei einem Kreuzbandriss?

Man kann es sich wahrscheinlich denken, welch eine Überraschung, es reist eins der Kreuzbänder im Kniegelenk. In den meisten Fällen ist das vordere Kreuzband betroffen, da es einfach mehr Belastungen ausgesetzt ist. Es kann auch sein das beide Kniegelenke betroffen sind.

Eine kurze anatomische Erklärung

Das Kniegelenk hat ein vorderes Kreuzband (Lig. cruciatum craniale) und ein hinteres Kreuzband (Lig. cruciatum craniale). Wie der Name schon sagt liegen sie überkreuz, beide verbinden den Oberschenkelknochen (Femur) und das Schienbein (Tibia). Das vordere Kreuzband hat seinen Ursprung hinten am Femur, also schwanzwärts (kaudal) und setzt vorne, also kopfwärts (kranial), an der Tibia an. Das hintere Kreuzband hat seinen Ursprung kranial am Femur und setzt kaudal an der Tibia an. Wenn ihr mehr über die Anatomie des Kniegelenks wissen wollt schaut euch gerne meinen Beitrag zu dem Thema an.

Mögliche Ursachen für einen Kreuzbandriss?

Bei Hunden braucht es keinen Unfall oder eine Sportverletzung damit das Band reist, es kann bei ganz alltäglichen Bewegungsabläufen passieren, ein Grund dafür ist, dass das Band mit der Zeit immer weniger elastisch und so zu sagen spröde wird. Zusätzlich kommt es auf den Knochenbau an wenn das Tibiaplateau sehr steil angelegt ist, wird das Kreuzband vermehrt belastet. Häufig sind mittelgroße bis große Hunde betroffen, da sie einfach mehr Masse aufweisen, wird auch hier das Gelenk mehr beansprucht. Übergewicht ist natürlich auch eine zusätzlich Belastung und spielt oft eine Rolle. Es kann aber auch sein das ein junger Hund der im optimalen Fütterungszustand ist, einen Kreuzbandriss erleidet, es ist einfach oft genetisch bedingt. Diese Rassen sind häufig davon betroffen: Deutscher Schäferhund, Labrador, Golden Retriever, Boxer, Rottweiler, West Highland White Terrier und Neufundländer.

Symptome eines Kreuzbandriss?

Dadurch dass das Femur jetzt immer von seiner ursprünglichen Position wegrutschen kann, wird das Gelenk instabil und es entsteht Reibung, deshalb kann das Gelenk warm und geschwollen sein. Das ganze verursacht natürlich auch schmerzen, weshalb es zu einer Bewegungsunlust oder auch zu einer Lahmheit kommen kann. Manche haben auch Probleme beim aufstehen. Die Symptome können im Krankheitsverlauf variieren. Wenn die Verletzung länger Unbehandelt bleibt, kann es sein das auch das hintere Kreuzband reist oder durch die Reibung von Femur und Tibia können auch Arthrosen entstehen.

Wie diagnostiziert ein Therapeut einen Kreuzbandriss?

Zunächst bemerkt man natürlich auch die oben genannten Symptome, wenn vorhanden. Am aussagekräftigsten ist jedoch der sogenannte „Schubladentest“, der bei der Untersuchung durchgeführt werden sollte. Hierbei wird überprüft ob das Femur und die Tibia noch in Verbindung stehen, wenn die Tibia sich allerdings unabhängig vom Femur bewegen lässt, liegt eine Beschädigung eines oder beider Kreuzbänder vor. Um das genaue Ausmaß der Verletzung bestimmen zu können, sollte der Hund einem Tierarzt vorgestellt werden. Dort können, durch ein Röntgenverfahren, alle Unklarheiten beseitigt und dann das weiter Vorgehen besprochen werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn ein Kreuzbandriss diagnostiziert wurde, wird der Hund in der Regel operiert, es gibt hier unterschiedliche Operationsmethoden:

  • Tibial Plateau Leveling Osteotomy (TPLO)
  • Tibial Tuberosity Advancement (TTA)
  • Bandersatz
  • Kapselraffung

Die Methode muss auf den Hund abgestimmt werden. In seltenen Fällen wird auch auf eine Operation verzichtet, meist wenn die Risiken einer Narkose zu groß sind. In solchen Fällen sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden: Gewichtsoptimierung, Physiotherapie, Änderung des Bewegungsablaufes, medikamentöse Therapie.

Wenn der Hund operiert worden ist, sollte er sobald die Fäden gezogen worden sind einem Physiotherapeuten vorgestellt werden, wenn er nicht schon bei einem in Behandlung ist. Dieser wird sicher stellen das die Muskeln der betroffenen Gliedmaße nicht atrophieren (verkümmern), durch die vermehrte Belastung der anderen Gliedmaßen keine Folgeschäden entstehen und schon vorhandene behandeln. Durch zunächst passive Bewegungstherapie wird die Beweglichkeit des Gelenks bestmöglichst wieder hergestellt. Alles natürlich in einem individuell angepassten Zeitrahmen, man darf im Heilungsprozess nichts überstürzen.

Ich hoffe ich konnte, dieses doch sehr wichtige Thema, gut zusammenfassen. Solltet ihr irgendwelche Fragen haben, schreibt diese gern in die Kommentare oder mir per E-Mail.

Liebe Grüße, Christine 🙂